Codronic setzt Ideen funktionell um. Wir achten dabei streng darauf, dass das Maschinen- oder Produktdesign auch den Endkunden optisch anspricht. Denn über die Funktion hinaus ist ein ansprechendes Äußeres wichtig. Daher kooperiert Codronic seit vielen Jahren erfolgreich mit Grewer Industriedesign. Für die Kunden von Codronic ergibt sich daraus der große Vorteil, dass sie Konstruktion und ansprechendes Design aus einer Hand erhalten.
Die nebenstehende Fotogalerie zeigt einige Entwürfe von Grewer Industriedesign. Sie wurden in Zusammenarbeit mit Codronic zu erfolgreichen Produkten weiterentwickelt.
Maschinenbau braucht Design. Das sieht auch Herr Michael Mader so. Er ist der Geschäftsführer von Codronic, dem Entwicklungsbüro, das den Tower damals für Tower Factory entwickelt, konstruiert und detailliert hat. Seiner Meinung nach war das Produktdesign ausschlaggebend für die erfolgreiche Platzierung des Lagersystems im Markt. Was genau das bedeutet, das erklärt Herr Mader in einem Interview.
Herr Mader, worum ging es genau im Projekt?
Michael Mader:
Mit dem s|tower haben wir ein neuartiges Lagersystem für SMD-Bausteine auf den Markt gebracht. Nach einer eingehenden Analyse gängiger Produkte konnten wir Verbesserungspotentiale ausfindig machen und mit dem s|tower adressieren . So haben wir unter anderem ein System geschaffen, mit dem die beeindruckende Kapazität von 930 SMD-Rollen auf bis zu 1.300 SMD-Rollen erweitert werden kann. Die berechnete Anzahl SMD-Rollen, die in unserer Konstruktion Platz finden, war also bereits sehr hoch. Durch eine geschickte Aufstellung mehrerer Tower fanden wir eine Möglichkeit, diese Kapazitäten auf kleinstem Raum noch weiter zu steigern. Oder auch die schnelle Zugriffszeit: Nach 5-10 Sekunden halten Sie die angeforderte SMD-Rolle in Händen. Einzelne SMD-Rollen können Sie einfach so einlagern – ohne sie vorher in Warenträgerboxen legen zu müssen. Auch praktisch!
Gab es neben den technischen Aspekten noch andere Herausforderungen?
Michael Mader:
Die gab es besonders in der Vermarktung des s|towers. Denn rationale Mittel wie Zahlen, Fakten und Analyse haben nur eine eingeschränkte Überzeugungskraft. Das reicht heute nicht mehr. Man muss Kunden emotional ansprechen. Alle Qualität hilft nichts, wenn sie für den Kunden nicht sichtbar wird. Dann verpufft die Leistung des Produkts einfach am Markt.
Wie hilft ein Designer in solchen Fällen?
Michael Mader:
Produkte kommunizieren fortlaufend mittels ihrer Gestaltung. Und das gilt auch für Maschinen, Anlagen, Geräte und Systeme im Industriebereich. Design bedeutet ja, zielgerichtet und nachvollziehbar zu gestalten. Reine Deko bezahlt niemand, sondern Mehrwert. Form und Funktion gehen immer Hand in Hand. Diese Design-Philosophie teilt Herr Grewer und verstand daher schon nach einem kurzen Briefing, was seine Aufgabe war.
Was waren die konkreten Ziele des Produktdesigns?
Michael Mader:
Nachdem unser Produktkonzept soweit feststand und unsere Konstruktion bereits die Kernfunktionen des Systems in CAD aufgebaut hatte, zogen wir GREWER INDUSTRIEDESIGN hinzu. Wir wollten konkrete Ziele erreichen.
Erstens, einen markanten Grundriss des Towers zu gestalten, um eine platzsparende kreisförmige Anordnung zu erreichen.
Zweitens, sollten geschickte Bauteiltrennungen und Farbgebung ein schlankes Erscheinungsbild schaffen. Farbe war hier ein Schlüsselkonzept. Denn in unserer Branche erreicht man so schon einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Zudem sollten sich alle farbigen Elemente leicht für Servicezwecke öffnen lassen, also eine Art Signalwirkung haben.
Drittens sollte der Einlegebereich für die SMD-Rollen betont und die Steuerung auf ergonomischer Höhe angebracht werden.
Herr Grewer entwickelte drei Designkonzepte, die diese Anforderungen berücksichtigten.
Wie unterstützte Sie GREWER INDUSTRIEDESIGN bei der Auswahl eines Konzepts?
Michael Mader:
Herr Grewer stand mit uns und unserer Konstruktionsabteilung in stetigem Austausch. Deswegen waren seine Präsentationen eher Arbeitstreffen und keine reinen Show-Veranstaltungen. Wir wussten stets in welche Richtung seine Überlegungen gehen.
Die Entscheidung für ein Design-Konzept beeinflussten besonders, ob es sich in möglichst wenigen Teilen und geringem Kostenaufwand umsetzen lässt. Und, ob der Zugang im Servicefall an den relevanten Stellen gut gewährleistet ist. Zudem hatten wir für die Zukunft bereits neue Features und variable Ausstattungen geplant. Dabei war es wichtig, diese bereits frühzeitig ins Design miteinzubeziehen, damit sie später unterstützt werden und gut umsetzbar sind.
Wie lief die weitere Zusammenarbeit dann ab?
Michael Mader:
Unkompliziert. GREWER INDUSTRIEDESIGN arbeitet seine Entwürfe mit SOLIDWORKS aus, einer weitverbreiteten CAD-Software, die auch wir einsetzen. Die Kommunikation fand stets auf Augenhöhe mit der Konstruktion statt. Mit groben Blechabwicklungen überprüfte Herr Grewer, ob seine Entwürfe realisierbar waren. Das half wiederum unseren Konstrukteuren. Denn sie erhielten auf dies Art bereits Input, wie der Designer sich die Umsetzung vorstellte. Dabei fand ein reger Austausch von Ideen statt. Zum Beispiel, wie es sich erreicht werden kann, dass Schrauben und sogar Scharniere versteckt sind. Oder dass der SMD-Tower gut mit dem Stapler transportiert werden kann.
Wie ist Ihre Einschätzung: Hat sich der Aufwand rückblickend gelohnt?
Michael Mader:
Davon bin ich überzeugt. Das Design des SMD-Lagersystems hilft uns dauerhaft, unsere durchdachte Produktentwicklung und Konstruktion auch nach außen zu tragen. Der Tower erregte bei seiner Premiere auf der Messe productronica sofort Aufmerksamkeit. Unser Qualitätsanspruch kommt so auch über die Gestaltung an. Die Optik ist der Blickfang – der potenzielle Kunde schaut dann gern nochmals genauer ins Datenblatt und wird offen für ein Gespräch. Insofern ist Produktdesign absolut kein Selbstzweck. Es ist ein starkes Marketing-Tool, das insbesondere auch in den globalen Märkten funktioniert, in die der s|tower vordringt. Denn Design ist eine Sprache, die jeder versteht.